Wenn man kurz vor einem Aufstieg steht, gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Fehlt nur eine Platzierung, sucht man sich Turniere aus, von denen man meint, dass es dort gelingen könnte. Fehlen nur Punkte, ist es ratsam, sich Turniere auszusuchen, an denen man diese holen kann. Das Schwierige dabei ist, dass es Ehrensache ist, beim Aufstiegsturnier das Finale zu erreichen. Und dort bestenfalls auf dem Treppchen zu landen. Aber man weiß ja nie…
An diesem Wochenende wollten wir den Aufstieg in die MAS A II bei den HATATA (Hannoversche Tanzsporttage) schaffen, denn dort fühlten wir uns schon immer wohl. Flächensituation und Räumlichkeiten waren bekannt und die Größe der Startfelder recht vorhersehbar. Also starteten wir am Samstag mit 9 Paaren, um die letzten 7 Punkte zu holen. Der Plan ging nicht auf. Wir fanden nicht gut zueinander, konnten nur zwei Wertungsrichter voll überzeugen und verpassten die Endrunde ganz knapp. Nun hieß es: Ruhig bleiben, an der Paar-Harmonie arbeiten, sich nicht entmutigen lassen und am Sonntag lächelnd und souverän starten. Sieben Paare waren am Start, vier davon waren auch am Samstag dabei gewesen. Zwei davon hatten da noch vor uns gelegen. Aber darüber nachzudenken, ist bei einem Turnier nur schädlich. Wir konzentrierten uns auf uns, genossen die Musik und die charmante Turnierleitung und bemühten uns um Hingabe, Ausstrahlung, Schwung und Flächennutzung. Offensichtlich wurde das von den Wertungsrichtern und vom Publikum auch wahrgenommen. 25 Kreuze in der Vorrunde und deutliche Reaktionen aus dem Publikum spornten uns in der Endrunde an, unser Bestes zu geben.
Und dann wurde es spannend, denn bei verdeckter Wertung erfährt man wirklich erst ganz am Schluss, wie das eigene Tanzen gewertet wurde. Für den Aufstieg musste es der 2. Platz sein. Als nach und nach immer andere Namen zur Siegerehrung aufgerufen wurden, hielten wir uns fest an den Händen und zitterten… Als dann der Aufstieg klar war, war die Freude riesengroß. Nun ging es noch darum, wer den Turniersieg erringen konnte. Wir oder das Paar, das am Vortag noch vier Plätze vor uns lag? Tatsächlich war der Abstand zwischen uns hauchdünn, aber trotzdem: Der Sieg ging an uns und wir sind wahnsinnig stolz, mit einem ersten Platz aufgestiegen zu sein.
Wir danken all unseren Tanzfreunden, die uns immer wieder Mut zugesprochen haben. Wir danken unseren Trainern Michael Wenger, der uns auch beim Turnier vom Flächenrand aus motivierte, Vlad Milinovici für seine Unterstützung und die Quick – Choreo, die jetzt richtig gut geklappt hat und Matthias und Martina Donners, die nicht müde werden, uns durchlässiges Tanzen beizubringen. Nicht zuletzt danken wir dem TSC Gifhorn dafür, dass wir dort die allerbesten Trainingsbedingungen haben, die wir uns vorstellen können.
Jessica und Michael Balke